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#wow_kaiserwinkl

Sagen und sagenhaftes am Schmugglerweg

Von Wassermandln und Nixen

Roland Aigner

Roland Aigner

Roland Aigner, 50. Der Kommunikationsprofi hadert immer noch damit, dass er sich nicht für eine Leistungssport-Karriere entschieden hat – daher ist er mit vollem Einsatz in seinem Unternehmen unterwegs. Zum Ausgleich gibt’s die Familie und jede Menge Sport – vor allem Outdoor: Biken, Running, Wandern, Klettersteig, Sportklettern und Bergtouren im Sommer sowie im Winter Alpin-Ski, Skitouren und Langlaufen. Mittlerweile zählt nicht mehr nur die Leistung, sondern das Gesamterlebnis – im Einklang mit der Natur, seiner Familie und dem Blick für das Schöne.

Heute wird es sommerlich heiß im Kaiserwinkl. Daher beginnt unser Tag schon sehr früh mit einer kleinen Laufrunde entlang der Großache im Gebiet von Kössen. Wir laufen auf dem „Weg der Transformation“ und blechige Kunstwerke sind dabei unsere stillen Zuseher. „Das erinnert mich ein wenig an Transformer“, bemerkt die beste Laufparterin von allen. Nach dieser Sciene-Fiction Laufrunde besprechen wir beim gemütlichen Frühstück den heutigen Tagesplan der eindeutig vom Wetterbericht beeinflusst ist. Irgendetwas mit Wasser muss es heute sein.

Schließlich sind wir in der „Wasserarena“ (das zweite „W“ im „WOW“) und da ist die Auswahl groß. Natürlich fällt uns gleich der Walchsee ein - zum Baden, SUP’en oder einer kleinen Runde mit dem Boot. Die zweite Alternative wäre das Wald-Erlebnisbad in Kössen, herrliche Gegend mit vielen Schattenplätzen, erfrischend und erholsam.

Doch zu erholsam für uns, wie die beste Begleiterin von allen schnell feststellt, ein wenig Bewegung soll es schon noch sein. Also wählen wir die dritte Alternative. Wir packen unseren kleinen Rucksack, dieses Mal neben dem selbstverständlichen Notset vollgepackt mit Handtuch, Sonnencreme und Badesachen. Unser Ziel ist die Sandbank in der Klobensteinschlucht. Dabei wollen wir uns auch den neu gestalteten Schmugglerweg mit seinen Highlights ansehen.

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Los geht's!

Der Weg führt uns vom Startplatz in Kössen, wo wir uns auf der übersichtlichen Tafel den Weg genau anschauen und uns beim Touchscreen bereits die ersten Eindrücke holen, zur Staffenbrücke, das neu gestaltete Kneippbecken lassen wir – im wahrsten Sinne des Wortes – links liegen. Nach der Brücke folgen wir der Beschilderung „Schmugglerweg“ über einen kurzen Feldweg und stehen vor dem ersten Highlight: Die Teufelsstiege. 69 Stufen sollen es sein, mit einer bemerkenswerten Steilheit. Es sind 69 Stufen stellen wir etwas außer Atem kurz darauf fest. Ein lässiger Einstieg und wir sind gespannt, was uns noch erwartet.

Nach einer kurzen Wanderung über einen gut befestigten, aber doch alpinen Steig (rot!) kommen wir zu einem Wasserrastplatz, lesen die Sagen der Klobensteiner Wassermandl und lassen danach die Beine im Wasser baumeln. Was für ein herrlicher Ort. Eiskaltes fließendes Wasser, welches in einem Naturbecken aufgefangen wird, klare Luft und ein herrliches Sonnenlichtspiel auf der Wasseroberfläche.

Aber nur ein Zwischenziel, daher gehen wir weiter – auf einem neuen Wegstück zur ersten Aussichtsplattform, von der aus die Kössener Schichten (nein, das ist keine österreichische Süßspeise) eindrucksvoll zu bestaunen sind.

Weiter geht es – mit einigen Höhenmetern zur Holztrift, einem künstlich erweiterten „Kanal“ vom Berg zur Ache, der für den Transport von Bäumen genutzt wurde, um anschließend zur dritten, neuen Attraktion – der Aussichtsplattform Eibenschlucht – zu gelangen. Diese ragt – gefühlte 100 Höhenmeter über der Schlucht – und eröffnet einen sensationellen Blick über das Herzstück des Canyon und auf die ebenfalls neue Hängebrücke Entenlochklamm und den gegenüberliegenden Kletterpark Klobenstein, mit ziemlich schwierig anmutenden Kletterouten. Sagenhaft, die zweite.

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Ziel in Sicht

Nun sind wir schon auf die neue Hängebrücke gespannt, die die Schlucht auf der engsten Stelle verbindet und uns am Westufer zu den Gletschertöpfen führt, die nicht nur ein beeindruckendes Naturdenkmal, sondern auch ein perfektes Fotomotiv sind und die beste Begleiterin von allen zu einer Yoga-Figur inspiriert.

Nach wenigen Hundert Metern sind wir am eigentlichen Ziel unserer heutigen Wanderung – der Rastplatz Klobenstein und die Sand-/Kiesbank – angekommen. Der richtig Platz an so einem Tag zum Chillen, baden (Achtung nicht zu weit in die Ache gehen) und entspannen. Kulinarisch kann man sich beim nahen Gasthaus Klobenstein versorgen oder man trinkt, das frische Wasser aus der Ache, was bei knapp 35 Grad Außentemperatur und gefühlten 12 Grad Wassertemperatur einen kleinen, aber erwünschten Kälteschock verursacht.

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Einfach nur schön

Wir verbringen einen erholsamen Nachmittag in der Schlucht, schauen den Wassersportlern (von Kajak über Raftingboot bis Schwimmbrett (etwas crazy)) zu, lesen, dösen und lauschen dem rauschenden Wasser. Als ich nach einem kurzen Power Nap erwache, denke ich zu träumen, weil ich auf einem Felsen eine Nixe sitzen sehe, wie ich es zuvor in der Sage gelesen habe. Vollkommen munter stelle ich aber dann fest, dass es die beste Begleiterin von allen ist, die sich auf einem kleinen Felsen, die Füße im Wasser, erfrischt.

Auf dem Rückweg überqueren wir die alte, leicht schaukelnde Hängebrücke und haben wieder einige Höhenmeter, die bei dieser Wanderung nicht zu unterschätzen sind, zu bewältigen. Nach einiger Zeit kommen uns zwei Trailrunner entgegen – ja, auch eine Möglichkeit, diese Abenteuerschlucht zu erleben. Und wir beschließen, sehr bald mit den Laufschuhen vielleicht den ganzen Weg bis nach Schleching zu erkunden.

Klobensteinschlucht, Kaiserwinkl
Klobensteinschlucht, Kaiserwinkl