Wenn das Dorf zur Bühne wird
Spiele und Spaß in Kössen

Als ich ins Zentrum von Kössen gehe, blicke ich von der Kirche hinunter in eine Seitenstraße. Dort haben viele Kinder Spaß. Es sind verschiedene Stationen aufgebaut, an den sie ihre Geschicklichkeit prüfen können. Das Lachen zeugt vom kurzweiligen Zeitvertreib.
Ich schmunzele vor mich hin, weil ich dieses Bild genieße. Es gibt nichts Schöneres als fröhliche Sprößlinge. Es ist doch sehr viel los hier im Kössener Zentrum. Und das, obwohl es bis kurz vor dem Beginn ordentlich geschüttet hat.
Die Sommersonne wischt die Feuchtigkeit der Straßen mit Leichtigkeit von den Straßen. Das goldene Lächeln der Sonne verschwindet hinter dicken, schwarzen Wolken.

Tiere fühlen lernen
Vor dem mit Lüftlmalerei wunderschön verzierten Gebäude des Hotel Post spielt eine Band. Im Restaurant gegenüber genießen die Leute ihren Kaffee und direkt davor steht ein kleiner Junge, der seinen eigenen Miniflohmarkt aufgebaut hat. Er schaut ein wenig verdrießlich, weil die Kunden eher nicht Schlange stehen.
Wesentlich lustiger geht’s schon ein Meter weiter vorne zu. Dort steht die Miniaturausgabe eines schottischen Highlandrindes. Der kleine Spezi kommt recht zottelig und gemütlich daher. Didi – die kleine Stier – ist der Liebling der Kinder. Einige haben schon eine Bürste in der Hand und fahren dem jungen Herrn durchs Fell. Das taugt ihm sichtlich. Ich gehe zu ihm hin und schon kommt er und will sich kraulen lassen: hinter den Ohren – das ist gut.

Hans-Peter, sein Besitzer, freut sich darüber und erzählt: „Wir züchten die Rinder. Einmal im Jahr präsentieren wir uns bei dieser Veranstaltung. Mir ist es wichtig, das die Menschen mit den Tieren in Kontakt kommen und spüren, dass sie auch Gefühle haben. Wir haben es gut bei uns. Die Tiere sind das ganze Jahr auf der Weide.“ Didi ist gute drei Monate alt und genießt es, verhätschelt werden. Manchmal erinnert er sich doch, dass es etwas laut ist und dann wird ein bisserl lebendiger, aber ansonsten steht recht gelassen inmitten des bunten Treibens.

Spiele und Entdeckungen
Ich schaue zu den Kindern, die verschiedene Spiele ausprobieren. Direkt vor mir geht´s sportlich hoch her. Da gibt´s ein heißes Doppel zu sehen. Über ein Netz fliegt der Ball, der mit einem Holzschläger wieder zurückgeschossen wird. Ein Junge übt sich in der berühmten Becker-Rolle, die unser Tennis-Boris vor mehr als 40 Jahren aus der Taufe gehoben.
Weiter vorne wirft ein kleines Mädchen zwei Klötze, die mit einem Seil verbunden sind. Die Eltern sind begeistert, weil sie es schafft, so elegant zu werfen, dass sie mit dem Seil genau die Stange trifft und sich das Wurfgeschoss elegant darum wickelt. Ein bisschen weiter vorne, die kleinen Burschen damit beschäftigt, mit dem Ball Dosen zu treffen. Ja, das macht Spaß. Vor allem das Klimpern, wenn die Dosen fallen. Manche sind gleich ganz nah dran, um auch sicher zu treffen. Ich muss wieder schmunzeln.
Der dunkle Waldhonig
Einmal ums Karee gegangen, entdecke ich noch verschiedene Stände. Ich bleibe im wahrsten Sinne des Wortes beim Honigstand der Familie Bamberger „picken“. Der Honig im Glas ist richtig dunkel. Einladend dunkel. Hilda, die Chefin der Imkerei, erzählt mir, dass das reiner Waldhonig ist. Und zwar von den Fichten, deren Nadeln das süße Elixier abgeben. Das finde ich faszinierend. Unsere fleißigen Erdenmitbewohnerinnen sammeln ihre Nahrung. Im Bienenstock windet dank der der fleißigen Flügelarbeit sehr und so verliert das Produkt Wasser. Der Imker, der nur den Honig herausnimmt, den die Bienen nicht brauchen, misst mit einem Refraktometer den Wassergehalt des wunderbaren Produkts.
Das süße Gold darf nicht zu viel Wasser enthalten, weil es sonst zu gären beginnt und kippt. Ein nicht filtrierter reiner Naturhonig ist zudem ein perfektes Gesundheitselixier, weil es im Stande ist, Menschen gegen Pollenallergien schützen zu können. Verarbeitet – wie bei Familie Bamberger – in Duschgels sorgt es dafür, dass unter anderem die Haut den optimalen PH-Wert erreichen kann. Die Haut ist eine der wichtiges Organs, weil es in der Lage potenzielle Krankheitserreger durch die Säure auf der Haut, gemessen am PH-Wert, zu zersetzen. Biene und Mensch bilden also eine perfekte Symbiose der Natur.
Nicht verpassen
Termine im Überblick:

Uli Kaiser, 51, freier Journalist für Sport, Wirtschaft und Kultur, hat in seinem Leben zahlreiche Leistungssportler hautnah begleitet. Er genießt das Leben in der Natur und saugt jede kleine Nuance auf. Schwimmen, Radfahren, Wandern und Nordic Walking gehören zu seinen sportlichen Betätigungsfeldern. Ansonsten macht er sein Hobby zum Beruf. Er genießt Regionen zu entdecken und zu beschreiben, wie Menschen leben und welche Gedanken sie haben.