Hinter den Kulissen
So läuft ein Shooting mit Frederic Funk
Andreas Gruhle, 32. Der Outdoor-Fanatiker ist Wanderer und Bergsteiger aus Leidenschaft und lebt inmitten der Chiemgauer Alpen. Egal wie schwer der Rucksack ist: Die Kameraausrüstung darf nicht fehlen. Seit ein paar Jahren bloggt Andreas auf gipfelfieber.com über das Draußensein und teilt seine liebsten Touren nun auch im Kaiserwinkl-Magazin.
Wir waren mit dem Profi-Triathleten Frederic Funk zum Shooting unterwegs und geben euch ein paar Einblicke hinter die Kulissen.
Frederic Funk ist seit Anfang 2022 Botschafter des Kaiserwinkls. Einige Male haben wir beide uns nun schon getroffen, um Frederic beim Training oder beim Trailrunning zu fotografieren und zu filmen. Heute nehmen wir euch mit hinter die Kulissen und geben euch ein paar Einblicke wie so ein Shooting abläuft.
Frederic Funk
Aber zunächst ein paar Worte zu Frederic Funk selber. Frederic ist seit einigen Jahren Profi-Triathlet. Schon seit Kindertagen ist er mit dem Kaiserwinkl bestens vertraut, schließlich ist er unmittelbar hinter der Tiroler Grenze im bayerischen Unterwössen aufgewachsen, nur wenige Kilometer von Kössen entfernt.
Seine Eltern, beides nicht nur leidenschaftliche, sondern auch professionelle Triathleten, haben Frederic das Gen mitgegeben und so absolvierte er schon im zarten Alter von fünf Jahren seinen ersten Triathlon. Und den schloss er direkt mit dem dritten Platz ab.
Schnell ging es für Frederic nach oben und diverse Jugend-Meistertitel zieren seinen Werdegang. Und natürlich ist er bei der Challenge Walchsee-Kaiserwinkl längst kein Unbekannter mehr. 2021 errang er hier den Sieg, den er 2022 mit einem neuen Streckenrekord sogar verteidigen konnte.
Shooting-Ablauf
Aber wie läuft so ein Shooting eigentlich ab? Ist das wirklich immer so sportlich wie es am Ende im Video oder auf den Fotos aussieht? Soviel vorweg: Nein, manchmal ist es sogar das blanke Gegenteil.
Die Planung
Der wichtigste Punkt bei der Planung ist der Faktor Zeit. Denn ein Profi-Triathlet wie Frederic hat einen auf Wochen und Monate durchgetakteten Trainingsplan. Höhentrainingslager in den Pyrennäen hier, Radfahrtrainingslager auf Mallorca oder Fuerteventura dort. Da kann die Zeit dazwischen also auch schonmal knapp werden. Und doch findet sich immer ein Zeitfenster.
Dann geht es an die detaillierte Planung. Ein grobes Konzept wird erstellt, eine Location im Kaiserwinkl zum Shooten festgelegt und dann heißt es Daumen drücken, dass das Wetter passt.
Das ist leider nicht immer so und oft genug mussten Frederic und ich längst geplante Termine verschieben. Oder es eben doch durchziehen.
Das Shooting
Das Durchziehen geht mal einfacher, mal schwieriger. Manchmal hat man Pech. Manchmal aber auch gehöriges Glück.
Unser Trailrun-Shooting am Wandberg
Mitte November treffen Frederic und ich uns an der schönen Aussicht oberhalb von Rettenschöss. Wir planen ein paar Trailrunning-Bilder und merken schnell: Alles ist grau, es tröpfelt sogar leicht. Kontraste sucht man vergebens. Einen Wow-Effekt bekommen wir so nicht hin.
Also treffen wir uns drei Tage später bei besserer Prognose nochmal (was selten genug überhaupt möglich ist). Mit gesammeltem Equipment verlasse ich mein Büro in Aschau. Wir wollen die Abendsonne mitnehmen, doch dichte Wolken hängen in den Chiemgauer Alpen, es regnet sogar. Oben hat es in den letzten Tagen geschneit.
Ob das gehen kann?
Wir haben unglaubliches Glück. Wieder treffen wir uns an der schönen Aussicht. Und wie von Zauberhand lichten sich um uns herum die Wolken. Um rechtzeitig zum „guten Licht“ am Wandberg zu sein, schwingt sich Frederic schonmal auf sein Fahrrad und düst davon. Ich packe noch schnell alles Equipment zusammen und fahre mit dem E-Bike hinterher, mit Motor werde ich ihn sicher schnell eingeholt haben.
Weit gefehlt. Als ich Frederic endlich einhole, ist sein Puls längst schon wieder runtergefahren. Bald darauf lassen wir die Bikes zurück und gehen zu Fuß weiter.
Das Licht ist phänomenal. Wieder und wieder beordere ich Frederic an den langgezogenen Südkamm, der mit dem Kaisergebirge im Rücken zum Wandberghaus und weiter zum Gipfel zieht und es entstehen grandiose Aufnahmen. Zwischendrin natürlich immer mit jeder Menge Wartezeit. Objektivwechsel hier. Filter dranschrauben dort. Drohne starten da.
Bei schlechtem Wetter über den Schmugglerweg
Der nächste Shooting-Termin konnte nicht verschoben werden. Der Himmel Ende März hatte alle Schleusen geöffnet, aber auch hierfür hatten wir trotzdem eine coole Story im Kopf: Training bei jedem Wetter. Es gibt schließlich nur schlechte Ausrüstung.
Schlechte Ausrüstung hat Frederic sicherlich nicht und trotzdem ist das Shooting alles andere als ein Zuckerschlecken. Wieder und wieder läuft Frederic hinter dem VW Bus her, in dem ich mit offener Kofferraumklappe liege und Fotos und Videos mache.
Irgendwann ist beinahe alles im Kasten. Die letzten Aufnahmen drehen wir an der neuen Hängebrücke am Schmugglerweg als mir die Technik einen Strich durch die Rechnung macht. Die Drohne findet kein GPS-Signal, möchte nicht wie ich und Frederic wartet Minute um Minute im strömenden Regen. Irgendwann - Frederic ist komplett durchgefroren - sind die Aufnahmen im Kasten. Die Drohne will immer noch nicht, droht gar in die Tiroler Ache zu stürzen und nur ein bewusstes Fliegen in einen Baum rettet sie schließlich. Und Glück im Unglück: Es geht nichts kaputt und alle Bilder und Videos sind gesichert.
Und auch Frederic sitzt irgendwann wieder im warmen Auto. Danke fürs Durchhalten!
Challenge Kaiserwinkl-Walchsee 2023
Spätestens zur Challenge Kaiserwinkl-Walchsee am 02.07.2023 ist Frederic Funk wieder im Kaiserwinkl unterwegs und er wird versuchen, seinen Titel erneut zu verteidigen. Neben dem Triathlon über die Mitteldistanz wird es noch weitere Rennen geben:
- Challenge Women 5 km RUN
- Junior Challenge
- Aquathlon