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#wow_kaiserwinkl

Von der Idee zum Entschluss

Der Traum vom Fliegen

Schon lange hatte ich die Idee, den Paragleitern in Kössen nicht nur zuzusehen, sondern einer von ihnen zu sein. Mit der Buchung eines Tandem-Gleitschirmflugs ist das ja bekanntlich möglich.
Und dann war es so weit. Ich nahm Kontakt zum Airtaxi in Kössen auf und hatte sofort den Chef Herbert Tamegger in der Leitung und er sicherte mir sogar zu, dass ER mit mir den Flug machen würde. Wahrscheinlich war das möglich, weil ich ein wenig außerhalb der Hochsaison angefragt habe – Mitte Oktober.

Anfahrt zum Unterberg
Airtaxi Zentrale
Gondel kurz nach Abfahrt
Gondel Bergfahrt
Flug_KaiserwinkelLeo Dagn

Ankunft in Kössen

Tags darauf startete ich meine Reise Richtung Unterberg, strahlender Sonnenschein war Mangelware, aber zum Fliegen anscheinend gar kein Problem. Die Wolkenfelder und fast schon mystische Witterung reizten mich aber besonders, und schon traf ich meinen heutigen Flugguide Herbert beim Stützpunkthaus Airtaxi, nur einen Steinwurf von der Talstation des Lifts entfernt.

Den passenden Helm auf den Kopf, Schirm in die Hand und nach einem kurzen Kennenlernen, Einweisung und Small Talk ging es schon los zur Unterbergbahn Hochkössen.

In bester Begleitung

Auch in der Gondel rissen die Gespräche nicht ab und ich erfuhr einiges über meinen heutigen Begleiter. Mit 49 Jahren schon 33 Jahre Flugerfahrung, nicht schlecht. Und dass er Jahre in der Forschung und Entwicklung von Gleitschirmen in Frankreich arbeitete, erzählt Herbert genauso relaxt und nebenbei wie seine Starts bei internationalen Bewerben, Teilnahmen bei Weltcuprennen, Hike and fly Contests und den heurigen österreichischen Titel in der Sportklasse Paragleiten. Falls dann doch ein mulmiges Gefühl aufkommen sollte, weiß ich bestimmt: Ich bin in besten Händen!

Flug_KaiserwinkelLeo Dagn

Ein Moment voller Magie

Am Berg angekommen schultern wir unser Material und gehen ein kleines Stück hoch zum Startplatz. Dort wird der Schirm ausgelegt, alle Verbindungen und Karabiner doppelt kontrolliert und wir bringen uns in Position. Um den Schirm in die Luft zu heben, reicht zügiges gehen, um abzuheben, laufen wir so schnell wie möglich abwärts und heben aaaab!

Ein überwältigendes Gefühl. In Bestzeit enteilen wir dem Almboden Richtung Himmel. Wir ziehen unsere Runden über die benachbarten Täler, im Wechselspiel zwischen Gleitphasen und Thermikbereichen nahe den Wolken, die von Herbert perfekt genützt werden, um noch mehr Höhe zu gewinnen. Wir steigen sogar höher auf als bei unserem Start, Physik, die man spürt. Trotz des ein wenig wolkenverhangenen Himmels genießen wir die Sicht Richtung Kitzbüheler Horn, Kaisergebirge, Walchsee, die Gletscher in der Ferne und natürlich den Unterberg und die umliegenden Berge und Täler. So schön kann es bei strahlendem Sonnenschein wohl kaum sein…

Flug 3
Flug 4
Flug
Blick nach Schwendt und Kössen

Ein perfekter Abschluss eines unvergesslichen Tages

Nach einer Gewöhnungsphase und Erklärung darf ICH den Schirm steuern, Links- und Rechtskurven fliegen, das Himmelselement so richtig erleben und genießen. Über das Niederhauser Tal drehen wir nebst anderen Piloten ab Richtung Kössen Landepatz. Da fragt mich mein Guide, ob ich noch eine spannende Flugeinlage erleben will und mein Selbstvertrauen sagt: unbedingt! Er schaukelt den Schirm auf, links, rechts, links, und spiralförmig drehen wir in brutaler Geschwindigkeit Richtung Boden. Für Herbert wahrscheinlich Kindergeburtstag, für mich eher Grenzerfahrung und G – Kräfte wie ich sie mir bei einem Astronautentest vorstelle. Einfach geil.

Dann wechselt er wieder in gemäßigtes Tempo und Geradeausflug Richtung Landeplatz, meine Magengegend jubelt über dieses entschleunigende Gefühl. Gemächlich nähern wir uns dem Boden und setzen ganz entspannt am Boden auf, keinen Schritt nach vorn und keiner zurück, einfach wieder hinstellen, so machen das die Profis. Die letzte halbe Stunde in der Luft war ein reiner Genuss, und das Adrenalin der Showeinlage spüre ich noch ganz gut in meinem Körper. Wir tragen unseren Gleitschirm wieder Richtung Basecamp und ich bin doch ein wenig stolz darauf, dass ich diesen Flug so genießen konnte. Zum Abschluss unseres Flugs kriege ich noch ein High Five und die entstandenen Fotos mit, das Handy voller Fotos, der Kopf voller Erinnerungen und Emotionen, ein perfektes Erlebnis mit perfektem Begleiter. Danke Herbert!

So fühlt sich Freiheit an
Der Traum vom Fliegen
kaiserwinkl-koessen-unterberg-paragleit-flug-start-tandem-4-1
Lust auf mehr?

Wenn auch Paragleiten und Drachenfliegen nicht direkt in Tirol erfunden wurde, kann doch Kössen im Kaiserwinkl als Pionierstätte angesehen werden.

Peter Mayr

Peter Mayr

Peter lebt in Walchsee und arbeitet als Diätkoch im Krankenhaus. Er genießt seine Freizeit am liebsten draußen in der Natur. Im Winter Schi fahren, Langlaufen und ein wenig Snowboarden, im Sommer beim Laufen oder Rennrad fahren. Wenn es mal hoch hinaus gehen soll ist Peter mit dem Mountainbike oder Wanderschuhen in den Bergen unterwegs. Bewegung ist meist angesagt, mal alleine aber am liebsten mit Familie.

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