Ein Blick auf die Schwemm
Erlebnistour mit den Moorexperten
Verregnet ist er, unser Nachmittag im Moor, aber das tut unserer Motivation keinen Abbruch! Ausgerüstet mit Gummistiefeln und Regenjacke machen wir uns auf den Weg nach Walchsee, wo wir gleich neben dem Golf- und Sporthotel Moarhof die Moorexpertin Steffi treffen. Gemeinsam gehen wir zum weithin sichtbaren, 16 Meter hohen Aussichtsturm. Leider ist der Turm im Moment noch gesperrt, aber direkt darunter befindet sich ein sehr gemütlicher Sitzbereich mit einem großen Holztisch, um den wir alle ganz gespannt Platz nehmen.
Hier hat Steffi schon eine Menge Materialien für uns vorbereitet. Von Pflanzen über Kostproben bis hin zu Spielen und Infomaterial ist alles dabei. Wir erfahren, dass die Schwemm mit 65 Hektar die größte zusammenhängende Moorfläche Nordtirols ist und eigentlich ein See war. Sie entstand nach der letzten Eiszeit und war ursprünglich mit dem Walchsee verbunden. Nach und nach verlandete sie jedoch. Heute ist das Moor etwa 16 Meter tief – so tief, wie der Aussichtsturm hoch ist – und wächst jedes Jahr um etwa einen Millimeter.
Schutzgebiet mit vielen Facetten
Im Jahr 2003 wurde die Schwemm aufgrund ihrer einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt als Natura-2000-Gebiet ausgewiesen und steht somit unter Naturschutz. Steffi erzählt uns, dass das Moor für viele Tiere Lebensraum, Brutgebiet und Nahrungsquelle darstellt und es deshalb extrem wichtig für das gesamte Ökosystem ist, dass es erhalten bleibt. Doch nicht nur Tiere, sondern auch eine Vielzahl interessanter Pflanzen ist in der Schwemm zuhause. Torfmoos, Baldrian, Blutwurz, Mädesüß, Preiselbeeren und Sonnentau sind nur einige der Pflanzen, die Steffi uns mitgebracht hat und die wir uns jetzt genau anschauen dürfen. Von den getrockneten Preiselbeeren dürfen wir sogar kosten.
Leni ist ein bisschen enttäuscht, als sie erfährt, dass der Sonnentau, als fleischfressende Pflanze, keine Jagd auf Frösche macht, sondern sich ganz bescheiden mit Fliegen und Mücken begnügt. Da brauchen wir uns also keine Sorgen um unser Finger machen.
Ran ans Moor
Dann geht es trotz leichtem Nieselregen an den spannendsten Teil: Wir dürfen uns – bewaffnet mit Keschern, Eimern und Becherlupen – direkt ans Moor begeben und schauen, was wir so alles aus dem Wasser fischen können. Voller Begeisterung ziehen die Kinder und auch ein paar der Erwachsenen, Frösche, Molche, Libellenlarven und Käfer aus dem Wasser. Steffi begutachtet jeden Fang und sucht die schönsten Exemplare für uns heraus.
Nachdem alles eingehend betrachtet und von Steffi erklärt wurde, werden alle Tiere wieder in die Freiheit entlassen und die Kinder bekommen einen Gummifrosch als Belohnung für die eifrige Unterstützung. Für die Erwachsenen gibt es ein Stamperl Schnaps, was bei der kalten Witterung sehr willkommen ist.
Die drei Stunden sind wie im Flug vergangen und ich bin froh, dass wir uns von dem schlechten Wetter nicht von unserem Moorbesuch haben abhalten lassen. Der Nachmittag mit Moorexpertin Steffi war sehr unterhaltsam und spannend und Leni und ich haben beide viel Interessantes über die Schwemm erfahren.Leni ist ganz begeistert von den kleinen Molchen und redet schon auf dem Heimweg davon, dass wir bald zurück in den Kaiserwinkl kommen müssen, um sie zu besuchen.
Corinna Ellmer, 38. Als Mama einer 7-jährigen Tochter ist Corinna viel draußen in der Natur unterwegs. Beim Spazierengehen, Wandern und Radfahren findet sie den Ausgleich zur Arbeit am Computer. Neben ihrem Job lebt sie ihre kreative Ader auch gerne bei verschiedensten DIY-Projekten aus und ist dabei immer auf der Suche nach neuen spannenden Ideen.