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Alpin Ballooning 2023 im Kaiserwinkl

Rückblick auf das 20. Ballonfahrertreffen

Andreas Gruhle

Andreas Gruhle

Andreas Gruhle, 32. Der Outdoor-Fanatiker ist Wanderer und Bergsteiger aus Leidenschaft und lebt inmitten der Chiemgauer Alpen. Egal wie schwer der Rucksack ist: Die Kameraausrüstung darf nicht fehlen. Seit ein paar Jahren bloggt Andreas auf gipfelfieber.com über das Draußensein und teilt seine liebsten Touren nun auch im Kaiserwinkl-Magazin.

50 Ballonfahrerteams und grandiose Fahrten über den Walchsee und ins Kaisergebirge. Das war das Alpin Ballooning 2023 im Kaiserwinkl.

„Fünf Wochen im Ballon“ ist der erste Roman von Jules Vernes, der auf den Tag genau vor 160 Jahren zum ersten Mal veröffentlicht wurde. So lang - soviel vorweg - sind wir beim Alpin Ballooning über dem Kaiserwinkl nicht unterwegs, auch wenn der neue Kaiserwinkl-Ballon im Gegensatz zum Victoria aus dem Roman wahrscheinlich alles dafür mitbringen würde, auch den afrikanischen Kontinent von einer Seite zur anderen zu befahren.

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Alpin Ballooning im Kaiserwinkl

Jahr für Jahr kommen kurz nach dem Jahreswechsel knapp fünfzig Ballonfahrer-Teams aus Österreich, Deutschland und anderen Ländern zusammen, um hier nicht nur ein Wiedersehen zu feiern - die Ballonfahrer-Gemeinde kennt sich und ist bestens vernetzt - sondern auch um sich in diversen Wettkämpfen miteinander zu messen.

Ein großes Jubiläum sollte das 20. Alpin Ballooning im Kaiserwinkl werden. Doch wie in etlichen anderen Bereichen machte auch hier ein kleines fernöstliches Virus einen Strich durch die Rechnung. Zweimal wurde das Jubiläum verschoben bis es im Januar 2023 endlich stattfinden konnte.

Eröffnung in Walchsee

Mit einem bunten Rahmenprogramm ging`s am 22. Januar zwischen Langlauf- und Skating-Loipen in Walchsee los. Kleine und große Ballons kamen zusammen, um dort ihre kleinen und ausgewachsenen Modelle zu präsentieren. Und im besten Fall auch zu fahren.

Leider spielte das Wetter nicht so mit wie geplant. Auch wenn die Tage vorher Frau Holle den Kaiserwinkl endlich unter einer dicken Schicht weißem Schnee begrub, hüllten sich die Berge in Wolken. Passagiermitfahrten sind dann nur bedingt möglich.

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Mit dem Ballon über das Kaisergebirge

Also heißt es zunächst in Erinnerungen zu schwelgen, denn ein knappes Jahr zuvor durfte ich der Jungfernfahrt des neuen Kaiserwinkl-Ballons beiwohnen. Während die fünfwöchige Fahrt über Afrika in Sansibar startete, starteten wir unsere Jungfernfahrt direkt vor den Toren von Walchsee. Bei Temperaturen deutlich tiefer als denen im Osten Afrikas. Vor dem Start heißt es Anpacken, denn beim Aufrichten und Bereitmachen des Ballons ist Mitarbeit gefragt.

Den Start selber spüre ich beinahe gar nicht. Während es in Jules Vernes Roman etliche britische Soldaten und Eingeborene sind, die den Start mit argwöhnischen Blicken begleiten, sind es hier nur freundliche und gespannte Gesichter, die dem startenden Ballon hinterher winken.

Dann geht es schnell aufwärts. Menschen werden zu Ameisen. Häuser und Bäume wirken als würden sie in einer Modellbahnlandschaft stehen. Die Gipfel der Chiemgauer Alpen im Norden liegen bald unter uns und schnell bewegen wir uns auf die steilen Nordabbrüche des Zahmen Kaisers zu.

Tief verschneit sind die Gipfel des Kaisergebirges. Wir überfahren den Heuberg, den Rosskaiser, winken hinab zum im Winterschlaf ruhenden Stripsenjochhaus und halten auf die zackigen Felsspitzen des Wilden Kaisers zu.

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Die Szenerie ist beeindruckend und unsere Münder stehen wahrscheinlich mindestens genau so weit offen wie die der Eingeborenen in Afrika als sie den Victoria von Dr. Samuel Fergusson, dem Hauptprotagonisten von „Fünf Wochen im Ballon“, zum ersten Mal am Himmel erspähen.

Schnee und Wind haben an den Gipfeln bizarre Muster geschaffen. Die Abbrüche wirken im Winter noch steiler und furchteinflößender als sie es im Sommer ohnehin schon sind.

Und dann geht es schon wieder abwärts und plötzlich türmt sich die beeindruckende Kulisse des Kaisergebirges im Rücken auf. Langsam aber sicher kommen wir dem Boden näher. Schon bevor wir aufsetzen, ist das Abholteam da. Und in erstaunlich kurzer Zeit ist der riesige Ballon mitsamt seinem Korb verstaut. Ein Foto mit den Mitfahrern und schon ist die Reise nach etwas mehr als einer Stunde auch schon wieder vorbei.

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Night Glow

Ein Jahr später endet das 20. Alpin Ballooning im Kaiserwinkl obligatorisch. Etliche Ballonteams sind zusammen gekommen, um gemeinsam im Takt der Musik eine eindrucksvolle Performance abzuliefern, bei der die Ballons durch den Brenner immer wieder hell aufleuchten. Es zu beschreiben, ist schwierig. Denn dieses Ereignis muss man einfach selber erlebt haben.

Fazit

Eine Ballonfahrt - noch dazu über das tief verschneite Kaisergebirge mit seinen markanten Felsspitzen und Gipfeln - ist eine einmalige Erfahrung. Und mit jeder Erinnerung daran steigt die Vorfreude auf das 21. Alpin Ballooning im Kaiserwinkl im Januar 2024.

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